Spitzensport-Stipendium gestartet: Zwei Duale Masterstudenten sind mit dabei
Wer besonderes leisten will, braucht zusätzliche Förderung – das ist das Prinzip des Spitzensport-Stipendiums. Denn es ist eine große persönliche Herausforderung im Alltag einen straffen Trainingsplan durchzuziehen, an den Wochenenden auf Turniere im In- und Ausland zu fahren und zusätzlich noch Vorlesungen und Klausuren unterzubringen.
Das 2009 von Klaus Greinert initiierte Spitzensport-Stipendium unterstützt junge Menschen in dieser Situation sowohl finanziell als auch organisatorisch – und seit diesem Jahr auch an den Heilbronner Hochschulen. „Es ist für mich eine große Freude, dass im ersten Anlauf in Heilbronn direkt 18 junge Damen und Herren dabei sind“, sagte Greinert, der zusammen mit Sarah Seidl als Geschäftsführer fungiert.
Auch Seidl freute sich sehr, dass der Aufbau des Programms an den Heilbronner Hochschulen so gut gelungen ist: „Von der ersten Idee im September 2023 haben wir nicht mal zwei Jahre gebraucht, dass der erste Jahrgang hier steht.“ Denn am vergangenen Montagabend waren alle 18 Stipendiat*innen zum feierlichem Begrüßungsdinner ins Restaurant Campus Garden eingeladen. Sie werden für zunächst 3 Semester individuell und organisatorisch unterstützt, etwa durch Tutorien zur Prüfungsvorbereitung. Bei geringem Einkommen ist auch ein monatlicher finanzieller Zuschuss zum Lebensunterhalt in Höhe von bis zu 200 € vorgesehen.
13 verschiedene olympische und nicht-olympische Sportarten waren vertreten, von Boxen über American Football bis Faustball und Rennradfahren. „Ich bin tief beeindruckt von der Bandbreite hier“, sagte Prof. Boris Kühnle, Direktor des DHBW CAS. Besonders freute ihn, dass auch zwei Masterstudierende aus seinem Haus mit dem Spitzensport-Stipendium gefördert werden. Eine Anmerkung seinerseits: Man spreche ja immer vom Dualen Studium, dabei sei das Leben doch noch viel komplexer. „Manche von Ihnen, das lässt sich nicht vermeiden, haben auch ein Privatleben“, sagte er und erntete Lachen im Publikum.
So sei es im Grunde das magische Dreieck aus Beruf, Studium und Privatleben in dem sich Studierende des DHBW CAS bewegten. Die Spitzensportler*innen, mit der erheblichen Zusatzbelastung aus Training und Wettkämpfen, leisteten noch mehr. „Mit dem Spitzensport machen sie die Raute komplett“, so Kühnle.
Wie das geht, erklärte Jan Niklas Goldhammer, Masterstudent in Executive Engineering und Kaderathlet in der 1. Bundesliga im Judo in der Gewichtsklasse 100 Kilo. Der Athlet schreibt sich straffe Wochenpläne mit klar definierten Zeitfenstern für Arbeit, Hochschule und Training beim JSV Speyer. Das Geheimrezept? „Selbstorganisation und Planung, zusammen mit wohlwollenden Kollegen und Profs“, sagte Goldhammer. Das Umfeld, dazu gehöre auch die Unterstützung in der Familie, sei das A und O in der Bewältigung des Alltags zwischen Studium, Sport und Beruf.
Auch für Nicolas Vogt, Masterstudent in Sales and Negotiation und Kaderathlet in der 1. Bundesliga für Hallenhockey, ist die Vereinbarkeit eine organisatorische und finanzielle Herausforderung. Viel Herzblut steckt er in einen Sport, der in Deutschland oft noch unter dem Radar läuft. „Hockey ist nicht so bekannt, wie es der Sport verdient hätte“, sagt Vogt. Die Fahrten zu Turnieren mit den HTC Stuttgarter Kickers zahlt er komplett selbst. Vom Spitzensport-Stipendium erhofft er sich vor allem Kontakte und ein Netzwerk um perspektivisch auch im Feldhockey auf Bundesliga-Niveau spielen zu können. Sich weiterzuentwickeln, sportlich und beruflich, ist für beide Spitzensportler ein wichtiges Ziel.
Wir wünschen Jan Niklas Goldhammer und Nicolas Vogt weiterhin viel Erfolg in Sport und Studium!