Studentin und Mutter: Mit der Flexibilität des Dualen Masters
Wer sich als Frau beruflich verwirklichen und zugleich auch Familie haben möchte, sollte sich dazu frühzeitig Gedanken machen – so sieht es Lisa Jauch, die am DHBW CAS im Master Planung und Koordination der Sozialen Arbeit studiert. Sie hat eine zweijährige Tochter und ist aktuell schwanger mit dem zweiten Kind, das gegen Ende ihres zweiten Studiensemesters zur Welt kommen wird.
„Ein Kind oder mehrere stellen das Leben ganz schön auf den Kopf“, sagt die 32-jährige. Deshalb sei es wichtig, sich in der Beziehung auszutauschen, wie man sich den Familienalltag vorstellt: Wer arbeitet wieviel, wie wird die Care-Arbeit aufgeteilt, wo gibt es Unterstützung.
Dass sie auch mit Kind noch einen Master machen will, war für Lisa Jauch klar: „Ich wollte mir Möglichkeiten schaffen.“ Aktuell arbeitet sie als Sozialplanerin bei der Stadt Villingen-Schwenningen in Teilzeit auf 50 Prozent. Um sich beruflich zu entwickeln und den Sprung in eine höhere Entgeltgruppe zu schaffen, hat sie sich für das weiterbildende Studium entschieden.
Die Studieninhalte passen perfekt zu ihrer täglichen Arbeit, gefallen hat ihr aber auch das Konzept des Dualen Masters: „Präsenz war mir auf jeden Fall wichtig, weil ich den Austausch schätze.“ Ihre Mitstudierenden kommen aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern. Über eine Whatsapp-Gruppe stehen sie auch außerhalb der Präsenztage in Kontakt. Sie tauschen sich über die Seminare aus, geben sich Tipps, unterstützen und motivieren sich gegenseitig.
Mut gemacht hat ihr auch der Kontakt mit zwei Kommilitoninnen aus dem vorherigen Jahrgang. „Ich habe mir Rat eingeholt von anderen Studierenden mit Kindern“, sagt Lisa Jauch. Über Sigrid Großecker, Ansprechperson für Familiengerechte Hochschule am CAS, kommt der Kontakt zustande. „Die Studierenden stellen sich das oft so schwierig vor“, sagt Großecker. „Aber wir nehmen uns gerne die Zeit einen individuellen Studienplan zu erarbeiten und haben das bisher auch immer geschafft.“ Es sei wichtig den Druck rauszunehmen, das Studium in zwei Jahren schaffen zu müssen. Am CAS können Studierende flexibel bis auf 10 Semester verlängern.
Inzwischen kann Lisa Jauch selbst schon gute Tipps weitergeben. Entscheidend ist für sie eine gute Zeitplanung und die Aufteilung der Betreuungszeiten in der Familie. Mit ihrem Ehemann und der gemeinsamen Tochter lebt sie in einem Mehrgenerationenhaus mit den Schwiegereltern, auch die Uroma wohnt nicht weit entfernt. Durch die räumliche Nähe ist oft Unterstützung da.
Der Alltag der Familie ist klar strukturiert: Die gemeinsame Tochter wird bis Mittag in der Kindertagesstätte betreut. An den drei Arbeitstagen der Mutter helfen die Großeltern nachmittags aus. Zeit zum Lernen findet Lisa Jauch gegen Ende der Woche, denn ihr Mann arbeitet freitags nicht.
Prokrastination, das Elend eines jeden Studierenden? „Das ist mit Familie gar nicht möglich“, sagt sie und lacht. „Ich habe Zeitfenster, wo ich was lesen und an der Seminararbeit schreiben kann. Wenn ich das nicht mache, dann war‘s das.“ Umso mehr ist sie stolz auf sich, wenn sie es schafft in ihrem vorgegebenen Zeitfenster diszipliniert zu arbeiten. Sie hat sich vorgenommen ein bis zwei Module im Monat zu schaffen und sich so einen machbaren Plan zum Master aufzustellen. „Dadurch klappt es sehr gut“, erklärt Lisa Jauch.
Die Flexibilität im Dualen Master ist ihr wichtig – vor allem in Bezug auf die anstehende Elternzeit. Auch nach der Geburt des zweiten Kindes wird sie kontinuierlich auf ihren Abschluss hinarbeiten. Dann möchte sie Seminararbeiten fertigstellen, eventuell auch die Masterarbeit vorziehen. Und wenn es nicht klappt, wird sie nicht verzweifeln: „Ich kann das Studium auch um ein oder zwei Semester verlängern oder Module mal schieben.“
Frauen mit Familie gerieten schnell in die Position, dass der Beruf hintenanstehe, weiß Lisa Jauch. Sie selbst, zusammen mit Partner und Familie, tut ihr Möglichstes um beides zu leben: Kinder und Karriere.
Wir freuen uns, dass wir Lisa Jauch mit dem Dualen Master auf ihrem Weg unterstützen dürfen und wünschen ihr und ihrer Familie alles Gute!