Upskill Summit HN: Weiterbildungskonzepte für die Zukunft
Über 400 Anmeldungen gab es zum diesjährigen Weiterbildungsgipfel auf dem Heilbronner Bildungscampus. In der Aula kamen Personalentwickler*innen, Führungskräfte und Weiterbildungsinteressierte zusammen um sich über aktuelle Trends und neue Technologien zu informieren. Die Veranstaltung wurde präsentiert von führenden Forschungsinstituten und Bildungseinrichtungen aus der Wissensstadt Heilbronn, darunter das DHBW CAS.
Re- und Upskilling, Kompetenzbedarf, Future Skills - das Thema Weiterbildung kann schon ganz schön komplex sein. Dabei geht es doch eigentlich um eines: Lernen. Ein neues Buch öffnen, die Seiten auseinanderdrücken bis der Buchrücken knackt und dazu die Freude auf Neues. Dieses Bild malt Kay Berkling, die es sich zum Ziel gemacht hat, Hochschulbildung neu zu denken. An der DHBW Mosbach ist sie Leiterin des New Study Informatik Bachelorstudiengangs, der im digitalen Studienmodell angeboten wird. In ihrer gemeinsam mit Conny Mayer-Bonde geführten Masterclass ging es um Weiterbildungsstrategie, Entwicklungspfade und Kompetenzmanagement.
Wie lernen aussehen kann, wenn wir allen einen Zugang ermöglichen wollen - egal welchen Alters und in welcher Lebenssituation - zeigte sie mit Beispielen aus verschiedenen Ländern von Costa Rica bis Finnland. Ihnen allen gemein ist der Fokus auf kompetenzbasierte und kombinierbare Lernmöglichkeiten. Der Duale Master mit seinem flexiblen Modulkonzept folgt bereits im kleinen dieser Strategie. Und was ist die wichtigste Losung für die Hochschule der Zukunft? “Ich darf immer lernen, meine Lebensumstände halten mich nicht zurück”, so bringt es Berkling auf den Punkt. Wer will, soll einen direkten Zugang zu höherer Bildung haben. Dafür soll es einfacher sein, den Kompetenzerwerb individuell zu gestalten und Skills zu sammeln, zum Beispiel mit einem Tool wie dem Europass.
Dass es neue Wege braucht, zeigen auch Stimmen aus der Industrie. So schaut Dr. Oliver Fischer von der Deutschen Bahn mit Sorge auf den anstehenden Generationenwechsel im eigenen Unternehmen. Mit den Mitarbeitern geht auch viel wertvolles Erfahrungswissen in Rente. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Leiter für Personalentwicklung und Management auf wirksames Lernen mit Künstlicher Intelligenz. Auch bei der IHK Heilbronn-Franken steht das Thema ganz oben auf der Agenda. “Wir erleben gerade die größte Kompetenzverschiebung seit Jahrzehnten, alles verändert sich gleichzeitig”, so beschreibt es Kirsten Hirschmann, geschäftsführende Gesellschafterin. Sie sieht Weiterbildung als Voraussetzung dafür, dass der Wandel gelingt.
Dabei steht für Professor Dr. Jan Vermant von der ETH Zürich die enge Abstimmung zwischen Industrie und Hochschulbildung im Mittelpunkt. Wenn praktische Erfahrung auf den neuesten Stand der Forschung trifft und dadurch eine gegenseitige Befruchtung entsteht, gelingt eine passgenaue Weiterqualifizierung von Mitarbeitenden. Wie man den Bedarf konkret ermittelt, zeigte beispielhaft eine spannende Kooperation zwischen Audi Akademie und Fraunhofer AIO. Aus einer systematischen Analyse von Daten zur neuen technologischen Entwicklung ergab sich eine klar erforderliche Soll-Kompetenz - was brauchen wir, für wen. So geht zielgerichtete Weiterbildung.
Zusammenarbeit, ein wichtiges Stichwort für Conny Mayer-Bonde, das sie im abschließenden Live-Podcast aufgreift: “Die Institutionen müssen sich vernetzen. Weiterbildung muss anwendungsorientiert, praxisorientiert und kollaborativ sein." Die Verbindungen untereinander sind mit dem diesjährigen Upskill Summit HN wieder einmal gestärkt worden. Vielleicht sind im gegenseitigen Austausch sogar neue Ideen entstanden, finden sich Wegbegleiter für neue Pfade in die Zukunft der Weiterbildung.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten am Bildungscampus und freuen uns schon auf den nächsten Aufschlag in 2026!