Vom Zertifikat zum Master: Ein Teilnehmer berichtet

Matthias Henn ist Diplom-Sozialarbeiter und beim Landratsamt Rastatt im Teilhabemanagement der Eingliederungshilfe tätig. Ursprünglich wollte er nur eine Fortbildung machen, nun hat er vor kurzem seinen Masterabschluss in Digitalisierung in der Sozialen Arbeit gemacht. Im Gespräch schaut er zurück auf seine persönliche Motivation und gibt Einblicke in die Studieninhalte.

Herr Henn, wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich weiterbilden wollten?

Das Teilhabemanagement befasst sich mit sozialpädagogischen Hilfen für Menschen, die im Zusammenhang mit einer schweren Behinderung an der gesellschaftlichen Teilhabe gehindert sind. Meine Arbeit ist eine Mischung aus Teilhabemanagement und der Gestaltung digitaler Arbeitsumgebungen für meine Kollegen. Ich bin unter anderem zuständig für die Pflege unserer Fachsoftware. Als ich vom Modul IT Infrastruktur erfahren habe, fand ich das sehr interessant. Zunächst hatte ich nur die Teilnahme an diesem Modul im Rahmen einer regulären Fortbildung geplant. 

Nach dem ersten Modul haben Sie dann aber weiter gemacht?

Das Modul IT Infrastruktur hat mir gut gefallen. Mich hat auch der flexible Aufbau des Programms überzeugt. Mit den Zertifikaten nach drei oder sechs Modulen hat man auch ohne Master schon etwas in der Hand. So konnte ich erst mal schauen, ob sich das Studium neben der Arbeit für mich realisieren lässt. Weil das Interesse bestehen blieb, habe ich weitergemacht, mit meinem Arbeitgeber, dem Landratsamt Rastatt, als dualen Partner.

Wie hat es mit der zusätzlichen Belastung geklappt?

Während meines Studiums haben meine jetzige Frau und ich beide gearbeitet, ein Haus gekauft, sind umgezogen, haben geheiratet und zwei Kinder bekommen. Parallel das Studium zu machen, war schon eine hohe Belastung. Aber meine Frau hat mich da sehr unterstützt und auch mein Arbeitgeber hat flexibel reagiert, zum Beispiel wenn ich kurzfristig Urlaub brauchte, um mich auf eine Prüfung vorzubereiten. Geholfen hat auch, dass ich am absoluten Großteil der Module digital teilnehmen konnte – bedingt durch die Corona-Krise mehr als ohnehin in dem Studiengang vorgesehen.

Welche Inhalte waren besonders wertvoll für Sie?

Datenschutzrecht und IT-Sicherheit gehörten für mich zu den wichtigsten Inhalten im Studium. Grund sind die Risiken, die beim Umgang mit hochsensiblen Daten für Klienten und Organisationen entstehen. Es war mir wichtig, ein Grundverständnis aufzubauen, wie etwa Verschlüsselung wirkt oder und wie Prozesse sicherer gestaltet werden können. Was ich ebenfalls gut fand, war die Möglichkeit Wahlmodule aus anderen Studiengängen wie Wirtschaftsinformatik zu belegen. Ich habe beispielsweise ein Modul zum Informationssicherheitsmanagement besucht. 

Was war das wichtigste Learning für Sie?

Dass jede digitale Umgebung ihre eigenen, oft technisch bedingten Charakteristika hat und eigene Chancen und Risiken bietet. Ich halte es für wichtig, sich vor Augen zu halten, wie das Arbeitsprozesse und den Alltag der Menschen für die wir tätig sind beeinflusst. Durch das Masterstudium konnte ich mein Wissen hier vertiefen und gebe es auch an meinem Arbeitsplatz weiter.

Absolvent*innen des Masterstudiengangs Digitalisierung in der Sozialen Arbeit verfügen über das notwendige Know-how, um in sozialen Einrichtungen die digitale Transformation einleiten, begleiten und erfolgreich nutzen zu können. Sie bekommen die passenden Methoden an die Hand, damit Sie die Digitalisierung kompetent und mit Blick auf ihre Organisation, deren Stakeholder und die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen erarbeiten, einführen und etablieren können.