„Wer führen will, muss sich selbst führen können“
Rolf Plath gibt seine Expertise als Lehrbeauftragter im Master Executive Engineering weiter. Im Interview erzählt er, was ihn am Dualen Master begeistert und welche Kompetenzen Führungskräfte künftig mitbringen müssen.
DHBW CAS: Herr Plath, Sie sind seit einiger Zeit Lehrbeauftragter im Masterstudiengang Executive Engineering am DHBW CAS. Was hat Sie motiviert, sich in diesem Studiengang zu engagieren?
Rolf Plath: Ich habe über viele Jahre hinweg Führung in internationalen Kontexten erlebt – als Diplom-Kaufmann in verschiedenen Unternehmen und Kulturen. Diese Erfahrungen wollte ich nicht abstrakt weitergeben, sondern praxisnah und im direkten Austausch mit den Studierenden. Genau das ermöglicht mir der Studiengang Executive Engineering. Der persönliche Kontakt ist mir dabei besonders wichtig – sei es im Seminar, in Feedbackgesprächen oder individuellen Coachings.
DHBW CAS: Sie unterrichten das Modul „Entscheidungen in der Praxis“. Was erwartet die Studierenden in diesem Block?
Rolf Plath: Entscheidungen sind das Herzstück von Führung – aber sie sind nie rein rational. Deshalb beginne ich im ersten Teil mit der Frage, wie wir unsere eingeschränkte Wahrnehmung erkennen und produktiv nutzen können. Im zweiten Block arbeiten wir mit Methoden der Spieltheorie – genau wie in der realen Wirtschaft, etwa bei Markt- oder Kundenreaktionen. Und schließlich simulieren wir klassische Verhandlungssituationen, wie sie im Berufsalltag regelmäßig vorkommen. Das alles geschieht auf Augenhöhe, unter realistischen Bedingungen – und macht allen viel Spaß.
DHBW CAS: Sie sprechen von realitätsnahen Inhalten. Was unterscheidet den Masterstudiengang Executive Engineering aus Ihrer Sicht von anderen Weiterbildungsformaten?
Rolf Plath: Der Studiengang verbindet Theorie und Praxis auf bemerkenswerte Weise – und das in einem agilen, fast start-up-ähnlichen Format. Die Studierenden sind kritisch, engagiert, neugierig. Auch die Lehrenden, allen voran Prof. Gamber und sein Team, bringen diese Dynamik mit. Es ist ein echter Lernraum auf Augenhöhe – offen, flexibel und geprägt von gegenseitiger Inspiration. Diese Qualität findet man selten.
DHBW CAS: Was braucht es denn Ihrer Meinung nach, um heute und in Zukunft exzellent zu führen?
Rolf Plath: Zunächst einmal: Fachliche Exzellenz bringen die Studierenden meist schon mit – das ist die Eintrittskarte. Aber echte Führung braucht mehr. Wer führen will, muss sich selbst führen können. Dazu gehören Selbstreflexion, Demut, Resilienz, gesunde Routinen und – ganz zentral – Kommunikationsfähigkeit. Wissen veraltet schnell, aber Kommunikation bleibt. Und sie entscheidet letztlich darüber, ob ich andere erreiche – auch und gerade in internationalen, heterogenen Teams.
DHBW CAS: Wie genau unterstützt der Studiengang die Entwicklung dieser Führungsfähigkeiten?
Rolf Plath: Die Inhalte sind gezielt darauf ausgerichtet: Kommunikation, Entscheidungsfindung, Selbstführung – das alles wird nicht nur theoretisch behandelt, sondern aktiv trainiert. Die Studierenden lernen, Feedback zu geben, Verhandlungen zu führen, mit Stress umzugehen. Sie setzen sich mit ihren persönlichen Grenzen auseinander, reflektieren ihre Rollen und entwickeln sich so auch als Persönlichkeit weiter. Das ist moderne Weiterbildung im besten Sinne.
DHBW CAS: Sie betonen oft das Thema „Topexzellenz“. Warum ist dieser Anspruch heute so wichtig?
Rolf Plath: Weil Mittelmaß in einer zunehmend globalisierten und technisierten Welt nicht reicht. Wer heute im internationalen Wettbewerb bestehen will – ob als Führungskraft, Unternehmer*in oder Spezialist*in – muss das Beste aus sich herausholen wollen. Auch KI ist inzwischen ein Wettbewerber. Da stellt sich die Frage: Will ich mich behaupten – oder reicht mir „ganz okay“? Der Studiengang Executive Engineering richtet sich an Menschen, die wirklich etwas bewegen wollen.
DHBW CAS: Führung verändert sich. Was bedeutet moderne Führung für Sie?
Rolf Plath: Führung ist heute weniger „Ansage von oben“, sondern vielmehr: Menschen befähigen, gemeinsam Großes zu leisten. Ich nenne das gerne Servant Leadership. Dazu gehört, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, aber das Beste zu geben. Demut und Exzellenz schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Das lernen wir auch in den Seminaren immer wieder voneinander.
DHBW CAS: Ein letzter Tipp für alle, die sich für den Master interessieren?
Rolf Plath: Führen Sie eine ehrliche Umfeldanalyse durch: Gibt es in Ihrem Unternehmen Budget und Offenheit für Weiterbildung? Passt der Zeitpunkt? Wer bereit ist, in sich selbst zu investieren, findet im Executive Engineering-Master ein herausragendes Entwicklungsangebot – fachlich, persönlich und auf Augenhöhe. Wer mehr will als Standard, ist hier genau richtig.
DHBW CAS: Herzlichen Dank für das Gespräch!
Rolf Plath: Sehr gerne – und viel Erfolg allen, die diesen spannenden Weg einschlagen wollen.