Künstliche Intelligenz: Wie sich ChatGPT zielgerichtet nutzen lässt
Wissen über Künstliche Intelligenz niederschwellig verfügbar machen, das war der Grundgedanke hinter dem Buch „ChatGPT und Large Language Models? Frag doch einfach!“ Thomas Kessel, Wissenschaftlicher Leiter des Studiengangs Wirtschaftsinformatik am DHBW CAS, hat es zusammen mit den Kollegen Alexander Brandt, Jonas Offtermatt, Friedrich Augenstein und Claus Praeg geschrieben.
Alle Autoren sind in der Lehre tätig und kommen aus unterschiedlichen Fachbereichen wie Mathematik, Physik, BWL, Ingenieurwissenschaften und Informatik. „Wir haben uns einfach vorgestellt, alle Studierenden, die Interesse an diesem Thema haben, schnell und gut zu informieren“, erklärt Kessel.
Dabei sollte es kein unleserliches Fachbuch werden, sondern einfach zugänglich und auch ohne spezifische Vorkenntnisse für alle verständlich. Denn die Autoren bemerken großes Interesse an Künstlicher Intelligenz, nicht zuletzt in den gut besuchten Vorlesungen, die inhaltlich allerdings noch viel tiefer als das Buch gehen.
Ziel des Projekts war es, Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Öffentlichkeit zu tragen. So vermittelt das Buch dem Leser wichtige Grundlagen in Large Language Models, allerdings im Frage-Antwort-Format. „Das macht es einfach dynamischer“, so Kessel.
Dabei werden alle wesentlichen Aspekte abgedeckt - von den Grundlagen über Stärken und Schwächen bis hin zum zielführenden Prompting und den Auswirkungen der Anwendung. Seine Masterstudierenden, die ja schon im Berufsleben stünden, interessiere vor allem die Nutzung in der täglichen Arbeit.
„Large Language Models sind sehr gut für Textverarbeitung geeignet, können Wissen herausfiltern oder zusammenfassen“, erklärt Kessel. Wenn es darum ginge Schlussfolgerungen abzuleiten, oder Prognosen zu erstellen, seien sie eher schwach.
Allerdings schreitet die technologische Entwicklung rasant fort. „Bald wird es Modelle geben, die alles können“, so Kessel. Auch eine größere Bandbreite von Angeboten hält er für wahrscheinlich, mit spezialisierten Large Language Models für unterschiedliche Bereiche.
Denn der Kontext ist ein wichtiger Faktor, will man Künstliche Intelligenz zielführend für sich nutzen. „Ein Sprachmodell ist wie ein Praktikant am ersten Tag“, verdeutlicht Kessel. So muss man den digitalen Helfer erst einmal einarbeiten und ihm die wichtigsten Informationen mitgeben.
Brauche ich einen Arzt, Anwalt oder Werbetexter? Welche Aufgabe gibt es zu bewältigen? Auch zum Stil und zum Umfang können Hinweise gegeben werden. „Das sollte man klar und in einfachen Worten schildern“, erklärt Kessel. „Nicht zu komplex, sonst versteht das Sprachmodell uns nicht mehr.“
Im Marketing und Kundensupport finden Sprachmodelle schon verstärkt Einsatz. So seien Chatbots gerade eine sehr beliebte Lösung mit der sich bei den Personalkosten große Einsparungen erzielen ließen. Aber auch im täglichen Leben, bei WhatsApp und in der Google-Suche sind bereits Sprachmodelle integriert.
Mit dem Buch von Kessel und Kollegen bietet sich eine gute Einführung für jeden Mann und jede Frau. Mit fundiertem Hintergrundwissen komme man weg von einer zufälligen Ausrichtung mit naivem Prompting und hin zu einer guten Vorbereitung mit maximaler Nutzung der Möglichkeiten, davon sind die Autoren überzeugt.