Volle Fahrt voraus bei der DB Cargo

Was passiert, wenn aktuelles wissenschaftliches Fachwissen aus einem berufsintegrierenden Masterstudium in betriebliche Aufgabenstellungen transportiert wird, weiß der Leiter der Europäischen Lokflottenstrategie und -planung der DB Cargo, Hayo Schelten.

„Überlegen Sie‘s sich!“ Bei einem Bewerbungsgespräch sitzen sich zwei Männer gegenüber: Die Führungskraft – auf der Suche nach einer vielversprechenden Fachkraft; der Bachelorabsolvent – auf der Suche nach einem vielversprechenden Arbeitgeber. Außer dem attraktiven Stellenangebot steht aber noch eine weitere Offerte im Raum: das berufsintegrierende Masterstudium. Dem aufstrebenden Bewerber kommt dieses Weiterbildungsangebot sehr entgegen – er will nämlich hoch hinaus. Den Wunsch, vorwärts zu kommen, kennt die Führungskraft gut: Vor gar nicht langer Zeit steckte Hayo Schelten in derselben Situation. Heute ist Hayo Schelten Leiter der Europäischen Lokflottenstrategie und -planung bei der Deutschen Bahn AG im Geschäftsfeld Schienengüterverkehr. Der 31-Jährige absolvierte nach Schule, Ausbildung, dualem Bachelorstudium und zwei Jahren Berufstätigkeit ein berufsintegrierendes Masterstudium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Schelten ist überzeugt vom berufsintegrierenden Studienmodell. 

 

Stellt die Weichen richtig

Für Schelten ist ein berufsintegrierendes Masterstudium durch das Übertragen wissenschaftlicher Methoden auf konkrete Fälle in der Praxis geprägt. „Im Masterstudium bearbeite ich reale Aufgaben, die ich im Job bewältigen muss. Ich löse die Problemstellungen, indem ich die Theorie in die Praxis transportiere.“ Obendrein wird das theoretische Wissen „greifbarer, wenn ich es praktisch in einem konkreten Fall anwende“ und man könne sich besser motivieren, die betrieblichen Aufgaben anzugehen.

Seine Masterarbeit widmete der damalige Masterstudierende einem anstehenden Projekt im Unternehmen. Schelten betont: „Das brachte mir einerseits finanzielle Vorteile, denn schon während meiner Masterarbeit wurde ich eine Gehaltsstufe höher bewertet, andererseits war die Masterarbeit das Sprungbrett in die leitende Position.“ Schon früh im Studium nutzte der Berufstätige das theoretische Fachwissen: „Nach jedem Modul hatte ich einen ‚Wissenssprung‘ und wandte die daraus gewonnenen Erkenntnisse in meiner täglichen Arbeit an. Der Theorie-Praxis-Transfer hat meinen beruflichen Werdegang sehr positiv beeinflusst.“ Mit seinem dreiköpfigen Team kümmert sich Schelten heute um das Management der europaweiten Lokflotte für die DB Cargo und ihre Tochtergesellschaften.

Die Vielfalt der Herangehensweisen Während den Modulveranstaltungen diskutieren die Masterstudierenden mit den Dozentinnen und Dozenten sowie untereinander häufig betriebliche Fragestellungen. Bei Schelten kam das gut an. „Die ‚Sicht von außen‘ gibt neue Impulse – jeder geht doch anders an ein Thema heran, erst recht, wenn die Leute aus anderen Unternehmen oder Branchen kommen. In meinem Bachelorstudium kamen nahezu alle Kommilitonen aus demselben Unternehmen. Da denken doch alle in den gleichen Prozessen. Da fehlt das ‚schöne Chaos‘, die Vielfältigkeit der Herangehensweisen. Ungeheuer wertvoll war auch der Kontaktzu Leuten, die sich mit ähnlichen persönlichen Fragestellungen beschäftigten – was den Lernhorizont, die eigene persönliche Entwicklung anging. Daraus entstanden mehreregute Freundschaften, die bis heute halten.“ 

 

Ambitionierte Arbeitnehmer sind eine große Chance

Für Unternehmen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Weiterbildungsambitionen eine große Chance. Nicht nur weil sie motiviert sind und Leistung zeigen wollen – mit ihren frischen Ideen sorgen sie auch für neuen Schwung. Überdies ist ein berufsintegrierendes Masterstudium eine gute Möglichkeit, leistungsfähige Fachkräfte zu finden und zu halten. Doch selbst wenn der Mitarbeiter nach abgeschlossenem Masterstudium im Rahmen der üblichen Fluktuation das Unternehmen wieder verlässt, so Schelten, vertritt er nach außen einen attraktiven Arbeitergeber und unterstützt eine positive Reputation. „Leute, die sich weiterentwickeln wollen, im Betrieb unterfordert sind und keine aus ihrer Sicht adäquate Aufgabe finden, sind nicht zu halten“, sagt die heutige Führungskraft. „Dann ist es doch besser, dem Arbeitnehmer die Weiterbildung im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten zu bieten und ihm anschließend Karrierewege im Betrieb aufzuzeigen. Wie in meinem Fall.“ 

 

Der fachliche Anspruch kam aus dem Job

Schelten machte seinen Master weniger des akademischen Abschlusses wegen. „Die beruflichen Herausforderungen bewegten mich zu diesem Schritt.“ Ein Vollzeitstudium ohne ausreichend berufliche Praxis ist „sehr theorielastig“. Die Themen des Dualen Studiums gehen „mehr in die Tiefe und bilden eine gute Grundlage, um beispielsweise in die Forschung zu gehen. Bei mir kam der Anspruch für die Weiterbildung aber aus dem Job heraus.“ In seiner Masterarbeit entwickelte der damalige Wirtschaftsingenieur-Studierende einen Algorithmus mit dem man „eine Wirtschaftlichkeitsentscheidung treffen kann für über 3.000 Lokomotiven, die in 16 Ländern europaweit unterwegs sind. Der Algorithmus beantwortet Fragen wie: Wie werden die Fahrzeuge wann und wo eingesetzt, um für die Gesamtgruppe das Optimale herauszuholen.“

Die wissenschaftliche Ausarbeitung des Masterstudierenden Schelten traf bei seinen Vorgesetzten voll ins Schwarze. Seit Beginn 2018 zur Führungskraft befördert entwickelt Schelten mit seinem Team die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit weiter. Beim Schreiben der Masterarbeit unterstützte ihn Prof. Andreas Föhrenbach der DHBW Mannheim. „Mit Prof. Föhrenbach war jemand an meiner Seite, der sich nicht nur in der Praxis auskennt, sondern auch im wissenschaftlichen Bereich sehr gut aufgestellt ist.“ 

 

Richtig einsteigen

Für Schelten und die DB Cargo bedeutet das berufsintegrierende Masterstudium: Volle Fahrt voraus. So ist auch anderen ambitionierten Fachkräften und Unternehmen nur zu empfehlen, auf diesen „Weiterbildungs-Zug“ aufzuspringen. Denn bei der Suche nach einem attraktiven Arbeitergeber werden aufstrebende Bachelorabsolventinnen und -absolventen immer öfter überlegen, bei welchem Arbeitgeber sie eine optimale Weiterbildung erfahren und so mit ihrer Karriere durchstarten können.

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