Frist naht – Lehrkräfte im Gesundheitsbereich benötigen Masterabschluss

Ab dem Jahr 2029 müssen alle Lehrkräfte an Pflegeschulen einen akademischen Masterabschluss aufweisen können. Dies ist die verlängerte Frist einiger Bundesländer zur Umsetzung des Pflegeberufegesetz, das im Jahr 2017 verabschiedet wurde. Selbst diese Frist ist zeitlich sehr knapp bemessen, denn bislang fehlen zahlreichen Pflegeschulen solche Fachkräfte. Bis 2029 müssen Lehrkräfte ohne Masterabschluss nachqualifiziert werden. Die Zeit wird knapp: ein solches Masterstudium dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Muss vorher ein Bachelorstudium absolviert werden, müssen sogar fünf bis sechs Jahre eingeplant werden. Für Lehrkräfte, die bereits einen Bachelorabschluss mitbringen, bietet das DHBW Center for Advanced Studies den Masterstudiengang Advanced Practice in Healthcare mit drei Studienrichtungen an.

Die Zeit drängt. Bis zum Ablauf der Frist sind es nur noch sieben Jahre. Bis dahin müssen alle Lehrkräfte an deutschen Pflegeschulen einen akademischen Masterabschluss vorweisen. Der Wissenschaftsrat empfiehlt in seiner Stellungnahme aus dem Jahr 2012, dass 10 bis 20 Prozent eines Ausbildungsjahrganges akademisiert werden sollten. Momentan liegt diese Quote bei unter acht Prozent, wobei von diesen Personen nach dem Bachelor nur sehr wenige einen Masterabschluss anstreben und erwerben. „Wir vom DHBW CAS haben aus der Praxis vom dringenden Bedarf für einen solchen Masterstudiengang erfahren und dadurch die Notwendigkeit gesehen, ein interprofessionelles Masterprogramm für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich aufzubauen. Unsere Studiengänge richten sich nicht nur an Pflegekräfte, sondern an alle Gesundheitsfachberufe. Wir geben den zukünftigen Lehrkräften der Pflegeausbildung alle Tools an die Hand, um die Ausbildung in der Gesundheitsbranche zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Beate Land, Wissenschaftliche Leiterin des Masters Advanced Practice in Healthcare am DHBW Center for Advanced Studies (DHBW CAS).

Bessere Ausbildung durch verstärkten evidenzbasierten Unterricht

Die Studienrichtung Health Professional Education im interprofessionellen Masterprogramm qualifiziert Studierende, um an Pflegeschulen unterrichten zu dürfen und vertieft Kompetenzen in der didaktischen Planung, Umsetzung und Evaluation von Lehrveranstaltungen in der theoretischen Pflegeausbildung. „Ich bin davon überzeugt, dass die Reform der Pflegeausbildung die Qualität und Attraktivität der pflegerischen Ausbildungen stärkt. Wir können dafür sorgen, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse stärker als bisher in die Curriculumsentwicklung und Unterrichtsgestaltung Eingang finden. Insbesondere der Einsatz von Methoden zur Lerndiagnostik und Lernberatung und die evidenzbasierte zielgruppengerechte Planung von Lernprozessen werden zu einer verbesserten theoretischen Pflegeausbildung beitragen“, sagt Land.