Miteinander sprachfähig werden

„Warming Up“ – so der Titel der ersten Veranstaltung zum Öffentlichen Diskurs, mit dem die Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg (ISoG BW) am 28. Mai 2020 ihr Programm startete. Und es war ein echtes Warming Up: mit einem Grußwort von Staatsrätin Gisela Erler, einem Rückblick auf die Entste-hungsgeschichte der ISoG BW durch Prof. Dr. Stefan Roß (DHBW) und Statements sowie Beispielen der geladenen Gäste, Professor Hermann Schröder aus dem Innenministerium, Gudrun Heute-Bluhm vom baden-württembergischen Städtetag, Sven Hahn von der Innenstadtinitiative in Stuttgart und Michael Vollmann von der Stiftung nebenan.de. Diese machten die unterschiedlichen Bedürfnisse, Funktionsweisen und Perspektiven der drei Sektoren Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft deutlich. Sie signalisierten aber auch: es gibt das Bedürfnis miteinander sprachfähig zu werden und dies nicht nur in der Theorie, sondern ganz zielgerichtet in Projekten.

Aktuelles Thema der Onlinekonferenz war die Zusammenarbeit der Sektoren in der Corona-Krise. Ein gutes Beispiel, um die Komplexität der Zusammenarbeit zu verdeutlichen, meint Prof. Dr. Monika Gonser, Leiterin der ISoG BW. Die Krise macht die Herausforderungen sichtbar. „Es gab notwendiger Weise schnelle Reaktionen auf die Krise. Zugleich bedarf es der Langsamkeit des Gesprächs, um alle einzubinden,“ so Gonser. Gisela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung im Staatsministerium Baden-Württemberg, sieht in der Digitalisierung eine Chance für die bessere Verständigung über Sektoren hinweg: „Die Erfahrungen während der Corona-Krise haben uns gezeigt, dass es nicht jedes Mal erforderlich ist, einen Runden Tisch in Präsenzform einzurichten. Bei Gestaltungs- und Gesetzgebungsfragen könnten kleine digitale Feedbackschleifen enorm helfen“, so die Staatsrätin.

Wer wann wo und wie eingebunden werden sollte, um gemeinsame Verfahren und Regelungen zu finden und wie die praktische Situation vor Ort frühzeitig berücksichtigt werden kann, das wird die Teilnehmer der ISoG BW auch über die Corona-Krise hinaus beschäftigen. Hier werden die Folgeveranstaltungen sowie das Executive Programm der ISoG BW ansetzen.

Das Executive Programme Intersectoral Governance, in dem Vertreter*innen von Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft ihre Zusammenarbeit reflektieren, voneinander lernen und ihre Kompetenzen in diesem Bereich ausweiten, startet im Oktober 2020. Anmeldungen für das Programm sind noch bis zum 31.Juli 2020 möglich.