Absolvent*innen ausgezeichnet für: keimfreie Medikamenten-Produktion und mehr

Im Fachbereich Technik des DHBW CAS entstehen hervorragende duale Masterarbeiten mit großem Mehrwert für die Arbeitgeber. Den drei besten Absolvent*innen geht es in ihren jetzt preisgekrönten Arbeiten um besseres Wissensmanagement für Bosch Rexroth, die Einschätzung alternativer Antriebe für Mercedes-Benz und ein aseptisches Produktionsverfahren für die Bausch+Ströbel Maschinenfabrik Ilshofen.

Erhält ein Patient ein Medikament, darf kein Zweifel an der Qualität des Präparats bestehen. Um dies zu gewährleisten, gelten strenge Anforderungen und Auflagen während der Produktion und Verarbeitung von Arzneimitteln. Die heutigen Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse von aseptischen, also keimfreien Arzneimitteln, finden daher in Reinräumen mit Handschuheingriffen für das Bedienpersonal statt. Hierbei bleibt der Mensch aber beim Abfüllen und Verschließen von Medikamenten oder anderen nötigen Eingriffen in die Produktion das größte Risiko für eine Verunreinigung. Genau da setzt die Masterarbeit von Philipp Wimberger an: Sie zeigt einen Weg auf, wie menschliche Eingriffe während des keimfreien Abfüllprozesses möglichst vermieden werden. Das Ziel erreicht der Master-Absolvent im Studiengang Elektrotechnik mit einem automatisierten Verarbeitungsprozess und einer von ihm entwickelten Software zur Fernsteuerung von Robotersystemen. „Bisher waren viele Handschuheingriffe an den Maschinen notwendig, um Produktionseingriffe an den Abfüllanlagen durchführen zu können. Nun soll dies zukünftig durch Roboter geleistet werden. Damit wird eine Störung nicht mehr vom Menschen direkt an der Maschine behoben, sondern durch den von ihm gesteuerten Roboter“, erläutert Wimberger bei der Preisverleihung.

„Praxisnäher geht es nicht“, ist Technik-Dekan Prof. Dr. Andreas Föhrenbach überzeugt. „Duale Masterarbeiten sind nicht nur Kernelement unseres dualen Curriculums, sondern auch ein echter Mehrwert für unsere Partnerunternehmen.“ Er gratulierte nicht nur Wimberger, sondern auch der Maschinenbau-Alumna Simone Baur und dem Wirtschaftsingenieurwesen-Alumnus Daniel Hunfeld. Alle drei erhielten während einer Online-Verleihung den diesjährigen Daimler Engineering Award. Daniel Hunfeld analysierte für seinen Arbeitgeber, die Mercedes-Benz AG, alternative Antriebsformen im Spannungsfeld zwischen Kundenbedürfnissen, Politik und Wirtschaftlichkeit. Der Duale Partner von Baur, die Bosch Rexroth AG, setzt das Konzept des von ihr erstellten digitalen Arbeitsplatzes bereits um.

Alle drei Preisträger*innen bedankten sich nach der Preisübergabe bei Ihren Betreuern in den jeweiligen Unternehmen und bei den Wissenschaftlichen Leiter*innen des DHBW CAS für die Unterstützung.

Philipp Wimberger hat bei der Firma Bausch+Ströbel nach seinem Masterabschluss die Funktion als Programmierer beibehalten und ist nun zusätzlich Technologiemanager für den Bereich Robotertechnik. Er ist davon überzeugt, dass Teleoperationssysteme das Potential besitzen, die aseptischen Produktionsverfahren und die Konstruktion von pharmazeutischen Maschinen zu revolutionieren. Für den preisgekrönten Absolventen des Dualen Masters bleibt also noch jede Menge zu tun.