Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen aus Erdbebengebieten zu Besuch am DHBW CAS

Vom 15. bis zum 23. April besucht eine Gruppe von Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen aus den Erdbebengebieten in der Türkei, Syrien und Irak das DHBW CAS in Heilbronn. Hier werden sie an einer traumapädagogischen Weiterbildung teilnehmen. Initiiert wurde der Besuch vom Institut für transkulturelle Gesundheitsforschung (ITG) unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, dem transkulturelle Traumapädagogik ein Herzensanliegen ist. Neben der Lehrgangsteilnahme steht für die Teilnehmer*innen ein Besuch bei Mutherem Aras, Präsidentin des baden-württembergischen Landtags, auf dem Programm.

„Die verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien haben viele Menschen vor Ort schwer traumatisiert. Die betreuenden Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen sind oftmals Betroffene und Helfende zugleich, was eine doppelte Belastung darstellt. Mit unserem Lehrgang können wir einen kleinen Teil dazu beitragen, das Leid der Menschen zu lindern“, sagt Jan Ilhan Kizilhan.

Finanziert wird der Aufenthalt durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und die Dieter Schwarz Stiftung. Am heutigen Montag werden die Gäste von Jan Ilhan Kizilhan, Prof. Dr. Paul-Stefan Roß (Dekan Sozialwesen am DHBW CAS) und Max Lucks (Mitglied des Bundestags und Mitglied des Menschenrechtsausschusses im Bundestag) am DHBW CAS in Heilbronn begrüßt. Danach geht es für die Teilnehmer*innen direkt in den Lehrgang. In fünf Tagen werden unter anderem Inhalte zu Notfall-, Kinder- und Jugendpsychologie sowie zur Narrativen Expositionstherapie (NET), die besonders für die Anwendung in Krisengebieten geeignet ist, vermittelt.

„Die besondere Herausforderung für die Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen ist die große Anzahl an behandlungsbedürftigen Personen und damit die geringe Anzahl an möglichen Therapiesitzungen pro Person. Es gilt, in kurzer Zeit möglichst vielen Menschen zu helfen“, spezifiziert Jan Ilhan Kizilhan den besonderen Bedarf in den Erdbebengebieten. „Es freut uns sehr, dass den Fachkräften die Teilnahme an der Weiterbildung ermöglicht wurde und sie so mit neuen Impulsen an ihre wichtige Arbeit gehen können.“